Minister(in)-Wechsel-Dich
Auf Bundesarbeitsminister Jung folgt nun Ursula von der Leyen als Arbeitsministerin. An ihre Stelle tritt die 32-jährige Kristina Köhler, die vorher mit Familienpolitik nichts am Hut hatte. http://www.heute.de/ZDFheute/…946332,00.html Unsere Bundeskanzlerin traut ihr die Aufgabe allerdings zu. Das scheint neuerdings als Qualifikation für eine:n Bundesminister:in auszureichen, wie Frau Merkel auf einer legendären Pressekonferenz auch bezüglich unseres Bundesfinanzministers Wolfgang Schäuble zu verstehen gab.
Zusammengefasst und noch um weitere Beispiel erweitert:
- Unser Bundesfinanzminister war im vorigen Kabinett Bundesinnenminister
- Unser scheidende Bundesministers für Arbeit und Soziales war im vorigen Kabinett Bundesverteidungsminister
- Unsere neue Bundesministersin für Arbeit und Soziales war im vorigen Kabinett Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
- Unser amtierender Bundesverteidigungsminister war im vorigen Kabinett Bundesminister für Wirtschaft und Technologie. Bundesminister für Wirtschaft und Technologie war er geworden, obwohl sein Fachgebiet die Außenpolitik ist/war
- Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird nun Kristina Köhler, eine Politikwissenschaftlerin, die mit Familienpolitik vorher nichts am Hut hattehttp://www.tagesschau.de/…kristinakoehler104.html
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Jeder, der sich über einige Jahre mit einer Thematik fachlich auseinandersetzt, weiß, dass sich in der Regel die großen Zusammenhänge eines Themas erst erschließen, wenn man das Thema jahrelang durchdrungen hat und es in- und auswendig kennt. Sicherlich ist manchmal eine Außensicht auf eine Thema hilfreich, aber nicht umsonst werden in der Wissenschaft die großen Würfe in der Regel von Wissenschaftler:innen gemacht, die seit Jahren als Koryphäen auf ihrem Gebiet gelten und dem Thema seit Jahren inniglich verschrieben sind.
Wieso wird die Leitung eines Staates, die Führung von 80 Millionen Menschen Amateur:innen (in ihren Arbeitsgebieten) überlassen? Amateur ist hier kein Schimpfwort, sondern bezieht sich darauf, dass hier Menschen abseits ihres Fachgebietes arbeiten.
Ich glaube es wird Zeit, sich wieder bewusst zu machen, dass Bundespolitik kein großes Spiel ist, in dem eine Person entscheidet wer in der Bande mitspielen darf und was er zu tun hat. Ich wünsche mir ein Bundeskabinett, in dem diejenigen Personen zu Minister:innen ernannt werden, die in ihrem Gebiet die besten sind. Unabhängig ihres Alters, ihrer Herkunft und (am besten) sogar unabhängig ihrer Parteizugehörigkeit.