Gestern wurde ich geimpft, mit dem COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca (AZD1222). Die Impfung fand in einer gut organisierten Messehalle statt, in der die ganze Zeit genug Abstand zu anderen Impfwilligen war und zu ca. 90% FFP2-Masken getragen wurden. Der ganze Prozess dauerte von Checkin bis Checkout inklusive 15 Minuten Nachbeobachtung nach der Impfung eine gute Stunde. Das Gefühl währenddessen war schon ein merkwürdiges. So deutlich hatte ich bislang noch nicht gefühlt, Teil einer Jahrhundertpandemie und Teil einer kollektiven Kraftanstrengung zu sein.
Am Tag nach der Impfung kann ich sagen: Nebenwirkungen hatte ich praktisch keine. Ca. 2-3 Stunden nach der Impfung begann ich so etwas wie einen leichten Muskelkater im Arm um die Einstichstelle zu spüren, der bis jetzt immer mal wieder bei Belastung des Arms zu merken ist.
Mehr nicht.
Alles im Rahmen dessen, was man auch von Grippe- oder anderen Impfungen kennt. Ich weiß von Bekannten, die schon mit AstraZeneca geimpft wurde, dass es einen auch mal den Folgetag umhauen kann (Fieber, Kopfschmerzen, …). Aber auch das ist nichts, was man nicht mit Paracetamol erträglich machen kann. Außerdem ist das nichts gegen eine potentielle COVID-19-Infektion mit potentiell sehr schwerem Verlauf.
Meine aktuelle Heimat Baden-Württemberg hat am vergangenen Freitag die – aus meiner Sicht sehr vernünftige – Entscheidung verkündet, wegen des AstraZeneca-Impfstaus Impfungen für <=65-Jährige niedriger Prioritätsgruppen freizugeben. In dieser Gruppe bin ich.
Ich hatte mich schon vorher damit beschäftigt, wie ich mich im Fall der Fälle um einen Impftermin bemühen würde, kannte also zum Beispiel den Impfterminmonitor. Zu meiner großen Freude hat es mit den gewählten Mitteln sehr schnell funktioniert und ich habe bereits am kommenden Mittwoch, also nur fünf Tage nach der Freigabe, einen Impftermin. Hier dokumentiere ich den Prozess, den ich erst lernen musste und den ich als nicht vollständig intuitiv empfinde:
Schritt 1
Schritt 1 ist, auf impfterminmonitor.de nach Impfzentren in der Nähe zu suchen, die AstraZeneca-Termine1)Das gilt für unter-65-Jährige. Ü65 muss stattdessen nach Impfzentren mit verfügbaren Terminen für BioNTech und Moderna suchen verfügbar haben.
Das ist insofern relevant, dass scheinbar* für bis-65-Jährige aktuell nur der Impfstoff von AstraZeneca verimpft wird. BioNTech und Moderna werden wegen der Studienlage um AstraZeneca aktuell wohl für Impfgruppe 1 vorgehalten.* Das folgt der Empfehlung der StIKo und ist aus meiner Sicht nachvollziehbar.
Dort holt man sich zuerst seinen persönlichen Vermittlungscode, der pro Tag(!)* und pro Impfzentrum(!)* neu erworben werden muss. Dies tut man, indem man die Frage, ob der Impfanspruch schon geprüft wurde initial mit „Nein“ beantwortet. Wie gesagt: Pro Tag und Impfzentrum einmal bzw. so lange, bis man erfolgreich einen Vermittlungscode für diesen Tag (den Tag des Buchens, nicht den Tag der Impfung) und dieses Impfzentrum erhalten hat. Nach dem Klick auf „Nein“ füllt man aus, warum man glaubt, einen Impfanspruch zu haben, sowie sein Alter. Mit Glück ist zu diesem Zeitraum immer noch AstraZeneca verfügbar und man darf Email + Handynummer2)Über die Handynummer erhält man einen Zahlencode, nach dessen Eingabe erst die Email verschickt wird. Vermutlich* will man darüber sicherstellen, dass man eine schnelle, direkte Kontaktmöglichkeit zu den Impfwilligen hat. angeben, um eine Email mit dem Vermittlungscode und Link zum Buchen im Impfzentrum zu erhalten. Wenn die Meldung erscheint, dass leider kein Impfstoff oder keine Termine (mehr) verfügbar sind, gehe zurück zu Schritt 1.
XXXX-XXXX-XXXX ist hier der Vermittlungscode (gültig nur an diesem Tag und nur für dieses Impfzentrum), 12345 die Postleitzahl des Impfzentrums. Der Link kann nun über den Tag (aber nicht mehr am Folgetag) mehrfach aufgerufen werden, um Impftermine zur Auswahl zu bekommen. Die Impftermine in dieser Auswahl sind für Dich bzw. diesen Vermittlungscode 10 Minuten reserviert.*
Bei mir war die Liste der verfügbaren und für mich reservierten Impftermine die ersten gefühlten 50-100 Male: leer!
Schritt 4
Jetzt gilt es also, den Link aus der Email regelmäßig (frühestens alle 10 Minuten) neu aufzurufen und zu hoffen, dass irgendwann Impftermine zur Auswahl stehen. Ich habe mir dazu via Schritt 1+2 Links für fünf Impfzentren3)Die 116117-Hotline prüft für Anrufer auch auf Verfügbarkeit in fünf Impfzentren in der Umgebung, dies scheint also eine vernünftige Zahl zu sein. Da in den Links nicht direkt das Impfzentrum zu erkennen ist (es sei denn, man kennt die Postleitzahlen der Impfzentren auswendig), empfiehlt es sich, eine Liste zu führen, in denen man sich zu den Impfzentren die dazugehörigen Links merkt. in meiner Umgebung generiert.
Das Aufrufen der Links kann man entweder manuell machen oder automatisieren. Ich habe mich für letzteres entschieden deswegen – Achtung – wird es jetzt im Folgenden technisch. Der folgende Schritt ist allerdings optional und kann getrost ignoriert werden.
Automatisieren
Zum Automatisieren der Impfterminabfrage habe ich den folgenden Open-Source-Code genutzt:
Dieser Code stellt einen Bot zur Verfügung, den man mit den Links aus den Emails füttert. Der Bot übernimmt die Aufgabe, regelmäßig diese Links aufzurufen und Bescheid zu sagen, sobald ein Termin verfügbar ist. Mit dieser Methode hat es bei mir anderthalb Tage gedauert, um an einen Termin zu kommen.
Ich habe mich dazu bei Pushover registriert (die ersten 30 Tage kostenlos) und dann den Bot mit meinen Pushover-Daten und den fünf Links aus den Emails gefüttert. Ist eine Push-Notification über einen verfügbaren Impftermin angekommen, hat man 10 Minuten Zeit, den entsprechenden Link aus der Email (mit dem passenden Vermittlungscode und der passenden Postleitzahl des Impfzentrums) aufzurufen und den Termin zu bestätigen.
Bei dem obengenannten Bot hat die docker-Variante für mich übrigens nicht funktioniert, sondern ich habe ihn einfach via
Über die Handynummer erhält man einen Zahlencode, nach dessen Eingabe erst die Email verschickt wird. Vermutlich* will man darüber sicherstellen, dass man eine schnelle, direkte Kontaktmöglichkeit zu den Impfwilligen hat.
Die 116117-Hotline prüft für Anrufer auch auf Verfügbarkeit in fünf Impfzentren in der Umgebung, dies scheint also eine vernünftige Zahl zu sein. Da in den Links nicht direkt das Impfzentrum zu erkennen ist (es sei denn, man kennt die Postleitzahlen der Impfzentren auswendig), empfiehlt es sich, eine Liste zu führen, in denen man sich zu den Impfzentren die dazugehörigen Links merkt.
Seit heute bin ich Fördermitglied bei den Grünen. Politisch interessiert war ich schon immer, grün-sozialdemokratisch sozialisiert auch, aber Parteienpolitik hat mich bislang eher abgestoßen.
Meinem Gefühl nach ist so langsam die Zeit, das zu ändern. Es gibt so viele politische Einflussmöglichkeiten und sowohl auf nationaler, als auch internationaler Ebene war ich in den letzten Jahren mittlerweile oft genug entsetzt, wie diese genutzt (oder auch genau nicht genutzt) wurden. Auch wenn es Deutschland insgesamt gut geht, so ist doch in den letzten Jahren und Jahrzehnten unter (im Wechsel) schwarz-roter Führung so einiges verpasst, vergeigt, oder ignoriert worden. Bei vielen dieser Dinge lässt sich für mich relativ gut identifizieren, dass die Grünen vor Jahren schon auf die Ideen gekommen sind, die sich jetzt langsam auch im gesellschaftlichen Konsens als die richtigen rausstellen.
Die CDU hat mit der obigen Werbung erst vor wenigen Tagen auf twitter dafür selbst ein tolles Beispiel geliefert. Dort feiert man sich dafür ab, dass man selbst es gewesen sei, die den Atomausstieg erst haben wirklich werden lassen. Technisch mag das der Wahrheit entsprechen, ist aber auf niederträchtige Art und Weise irreführend: der Atomausstieg war von rot-grün bereits beschlossen worden, von der CDU wieder zurückgenommen worden und dann musste erst Fukushima passieren, damit die CDU zurückrudert und ihren Widerstand aufgibt … viel zu spät und mit katastrophalen Kosten. Die Grünen hatten den Ausstieg zu dem Zeitpunkt schon seit Jahrzehnten gefordert. Auf viele andere gesellschaftliche, und vor allem umweltpolitische und verkehrspolitische Fragen trifft das genauso zu.
Ich möchte die Partei unterstützen, die selber auf die guten Ideen kommt. Nicht eine Partei, die sie über Jahrzehnte verpennt oder aktiv verhindert und es zu ihren Erfolgen zählt, den Widerstand dagegen irgendwann aufzugeben, wenn es (fast?) schon zu spät ist.
Mit der herannahenden Klimakatastrophe, der größer werdenden Schere zwischen arm und reich, und und und … gibt es in den nächsten Jahrzehnten genug Herausforderungen, zu denen – so glaube ich – vielfach die Grünen gute Antworten haben. Dafür bin auch ich bereit, in Kauf zu nehmen, dass in der Partei ein Boris Palmer rumwütet und die Grünen sich bisweilen in Homöopathie und Esoterik verrennen. Eine Partei mit 100% Deckung gibt es wohl nicht.
Liebe Lisa.1)Name erfunden – der echte Name ist mir als Spender nicht bekannt.
Heute ist ein Kurier unterwegs zu Dir mit einem Teil meines Knochenmarks, um Dir mit Deiner lebensbedrohlichen Krankheit zu helfen. Dass das möglich ist, ist einfach unglaublich: Als gesunder Mensch habe ich mit wenig Aufwand, kaum Schmerzen und Risiko die Chance, Dir mit Deiner schweren Krankheit zu helfen.
Ich wünsche Dir, dass die Knochenmarktransplantation erfolgreich verläuft und schnell bei Dir anschlägt. Nach der Spende durfte ich erfahren, wohin die Spende geht und weiß nun, dass Du in Deutschland lebst, 25 Jahre alt bist und noch viele Jahre vor Dir haben sollst.
Wir sind genetische Zwillinge. In drei bis vier Monaten erfahre ich, ob es funktioniert hat. Ich hoffe es sehr.
Alles erdenklich Gute,
Arne
Übrigens: Die Online-Registrierung bei der DKMS ist so einfach!