Philosophierende Roboter
Über die von Informatikprofessor Noel Sharkey angestoßene Diskussion zu Ethik und Verantwortlichkeit in der Robotik.
Ethik als Grunddisziplin der Philosophie, also der Lehre vom Sein, ist kein Feld, das man klassisch der Robotik zuweisen würde. Noel Sharkey, Professor für künstliche Intelligenz und Robotik an der Universität Sheffield, will jedoch genau das Robotern beibringen. Grundlage für die Idee ist der aktuelle − und in Zukunft aller Wahrscheinlichkeit nach noch verstärkte − Einsatz von Robotern im direkten Kontakt mit Menschen. Das meint zum einen den Einsatz zu militärischen Zwecken und zum anderen den Einsatz von Robotern zur Pflege von Alten, Kranken und Kindern. Hier will Sharkey eine Diskussion über Ethik und Verantwortlichkeit bei Robotern lostreten.
Das wirkt noch wie Zukunftsmusik, in Japan und Südkorea kommen Roboter zur Kinder- und Altenbetreuung jedoch mehr und mehr in Mode und auch die Zahl der Militärs, die Roboter aktiv einsetzen, nimmt stetig zu.
Interessant ist die Diskussion über Ethik in der Robotik deshalb auch, weil dadurch die letzte der vier Grunddisziplinen der Philosophie (Logik, Ethik, Epistimelogie, Metaphysik/Ontologie) für Maschinen erschlossen wird. Logik, Epistimelogie (Erkenntnistheorie) und Ontologie sind von der Informatik behandelt und dadurch im Prinzip für Maschinen verfügbar.Im Prinzip verfügbar; der Informatikbegriff „Ontologie“ ist nicht deckungsgleich mit dem philosophischen Begriff der Ontologie und Metaphysik. Die Ethik hinzuzufügen ist da eine interessante Erweiterung. Können Roboter dann Philosophieren?
Mehr dazu in meinem Robotik-Blog.